logo Hofheim Katholisch

… Und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Viele Geschichten von Königinnen und Königen enden so. Jedes Kind weiß, dass alles wieder in bester Ordnung ist und alle glücklich sind, wenn ein Märchen auf diese Weise endet.

Am Sonntag feiern wir Christkönig, Jesus Christus als unseren König, der am Ende der Zeiten wieder kommen wird. Doch was für ein König ist er? Ein schwacher König, der verehrt wird, der aber nichts ändert? - Immerhin wird er König des Friedens genannt, wenngleich nach wie vor Krieg und Gewalt auf Erden herrschen. Ein Märchenkönig fürs Herz, der schlichtweg dafür da ist, dass ich das Gefühl haben kann, dass alles irgendwann und irgendwie gut wird, im Zweifel dann im Jenseits? Oder ein König, der am Ende der Zeiten mit aller Strenge zum Gericht wieder kommt, vor dem sich jeder fürchten muss, weil er ganz genau Strichliste über jedes Vergehen führt, wie es in früheren Zeiten immer wieder gesehen wurde und bei machen leider Glaube mit Angst verknüpft hat?

Gut, nach einem märchenhaften Ende der Zeiten klingt das Sonntagsevangelium (Mt 25,31-46) wohl kaum, wenn der himmlische König klar die Guten von den Bösen trennt, die einen gelobt und die anderen bestraft werden. Wie passt das mit einem Jesus zusammen, der so und so vielen vergeben hat und zu Vergebung, Nachsicht und Miteinander aufgerufen hat? In sofern, als dass er sich immer bedingungslos auf die Seite der Schwachen, Bedürftigen und Ausgegrenzten gestellt und für sie denen gegenüber Partei ergriffen hat, die sich für was Besseres gehalten haben. Die Rede ist auf den ersten Blick unmissverständlich und hart. Doch zwischen den Zeilen zeigt sich eine ganz andere Facette des endzeitlichen Herrschers und Richters:

Christus ist ein König, der die Freiheit der Menschen achtet. Jeder hat die Möglichkeit, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Ich habe die Freiheit, mich ihm, meinen Mitmenschen, meiner Umwelt und mir selber gegenüber in der einen oder anderen Weise zu verhalten. Er steuert uns Menschen nicht wie Marionnetten und das Leben ist auch nicht vorprogrammiert, als dass ich mich blind und wehrlos einem bestimmten Lebensschicksal ergeben müsste. Der freie Wille zeichnet uns Menschen aus. Und wo ich Freiheit habe, kann es auch passieren, dass ich Entscheidungen treffe, die sich im Nachhinein als falsch oder suboptimal herausstellen. Das gehört zum Menschsein dazu, heißt aber nicht, dass es egal ist, was ich tue und lasse, sondern dass ich mich nach bestem Wissen und Gewissen verhalte und ggf, schauen muss, wie ich das ein oder andere wieder gut machen kann. Mein Handeln hat Auswikungen auf mein Umfeld und auf meine Mitmenschen. Damit ist Verantwortung und ein verantwortlicher Umgang miteinander verbunden. Das Evangelium fordert mich deshalb dazu auf, das, was ich jeden Tag bewusst oder mehr oder weniger unbewusst tue, zu reflektieren und zu versuchen im Sinne Jesu, also menschlich, mit meinem Umfeld umzugehen. Ich muss für meine Entscheidungen guten Gewissens einstehen können. Und trotzdem sind Fehler kein Grund für eine von Angst geprägte Gottesbeziehung. Denn wir dürfen aus der Freiheit leben, an einen Gott zu gauben und Anhänger eines himmlischen Königs zu sein, der vergibt und immer eine Möglichkeit zum Neuanfang lässt. Das zeigte sich in Jesu Leiden, Tod und Auferstehung in deutlichster Weise. Was ist Jesus für ein König? Für mich persönlich weder ein schwacher, noch ein märchenhaft verkitschter, noch ein angsteinflößender himmlischer König, sondern ein Menschlicher, der Freiheit schenkt und für Gerechtigkeit und einen respektvollen einsteht.

Und was für ein König ist er für Sie?

Wie viele Talente hast du bekommen? Im Evangelium geht's darum: Einer bekommt fünf, ein anderer zwei, ein Dritter ein Talent. Zwei nutzen sie und verdoppeln das anvertraute Gut, derjenige, der nur wenig bekommen hat, bekommt Angst, es zu verlieren, so gräbt er es ein.

Talente sind hier gleichzusetzen mit einer großen Menge an Geld. Talent war früher eine Gewichtseinheit von 41 kg. Wenn es Silbertalente waren, dann ist ein Talent momentan ca. 30000 Euro wert.

Ich möchte aber von den Talenten sprechen, die du hast, deine Fähigkeiten. Was kannst du besonders gut?

Am heutigen Volkstrauertag sollten wir das Talent “Frieden stiften” wieder einmal ausgraben. Es gibt überall Krieg und Terror. Auch manchmal in unserer direkten Umgebung, am Arbeitsplatz in der Familie.

Lass dein Talent “Frieden stiften” freien Lauf und fange an.

Wer Frieden schafft im eigenen Haus, trägt Frieden in die Welt hinaus…

Klug werden ohne was dafür zu tun. Klingt verlockend, oder? Manch einer hat in der Schulzeit mal ein Buch oder Lernskript unters Kopfkissen gelegt - oder das zumindest geraten bekommen, in der Hoffnung, dass in der Prüfung alles glatt läuft. Und im Leben genügend Erfahrung und Weitsicht geschenkt zu bekommen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen klingt ja auch nicht verkehrt. Alles scheinbar kinderleicht, wenn man in die erste Lesung des kommenden Sonntags schaut (Weish 6,12-16). Wer die Weisheit liebt, kann sie morgens vor der Tür sitzend finden, wer über sie nachsinnt hat auf einmal alle Sorgen los und schwupps, ohne, dass ich irgendwie groß was tun muss, bin ich weise. Erstaunlich, dass das so einfach gehen soll, mühen sich doch schon seit Jahrtausenden Philosophen und andere schlaue Menschen damit ab, die Weisheit zu ergründen und Weisheit zu erlangen. Denn sie ist weit mehr als Intelligenz und mühsam angelerntes Wissen. Sie ist ein komplexes Zusammenspiel aus Wissen, Lebenserfahrung, Einstellung zum Leben, Bauchgefühl und Rationalität. Diese verschiedenen Komponenten zusammen zu bekommen ist eine nie abgeschlossene Lebensaufgabe. Gleichzeitig ist aber auch klar, dass die Weisheit sich nicht krampfhaft erzwingen lässt, sondern vor allem eines braucht: Offenheit. Offenheit für das, was mir jeden Tag begegnet. Offenheit, sich auf neues und Unbekanntes einzulassen, daraus zu lernen und Lösungen zu finden, Offenheit dafür, erst mal das Gute zu sehen, zu stärken was verbindet und respektvoll anzuerkennen, was trennt. Offenheit dafür, dass manches seine Zeit braucht und sich nichts übers Knie brechen lässt. Diese Offenheit führt dazu, dass sich Weisheit oftmals im ganz alltäglichen finden und erlangen lässt und so das Leben und Denken bereichert.

Lass die Sonne rein!

Wenn ich morgens in den Tag starte, ist es draußen mittlerweile wieder dunkel. Beim Verlassen des Hauses ist es mindestens kühl, wenn nicht sogar kalt und auf dem Weg zur Arbeit waren in den letzten Wochen Nebelbänke immer häufiger zu sehen. Die Zeit der langen, hellen und warmen Sommer- und Frühherbsttage, die einen schon zur frühen Stunde mit Sonnenschein begrüßt haben, ist vorbei. Jetzt geht es unübersehbar "reinwärts". Wie schön ist es da, wenn sich dann auf einmal die aufgehende Sonne einen Weg durch den dichten Nebel bahnt, während ich meine gewohnte Strecke fahre. Der Blick auf Häuserspitzen und im Licht schimmernde Kirchtürme, auf wunderbar buntes Laub und mystisch von Nebelschwaden um-waberte Felder wird zunehmend frei. Kleine oder größere Sichtfelder entstehen, die meine Wahrnehmung auf Ausschnitte einer vertrauten Szenerie fokussieren, die ich sonst nie so wahrgenommen hätte. Toll! Das Zusammenspiel von Nebel und Sonne richtet meinen Blick neu aus. Ich entdecke meine vertraute Umgebung neu und nehme wundervolle Stimmungen wahr, die ich sonst wahrscheinlich bei schnellerem Fahrttempo und freier Sicht übersehen hätte.
Und schon wird ein scheinbar trister und nebelverhangener Morgen zum Geschenk.

Erfahrungen, die sich durchaus auf den Alltag im Allgemeinen übertragen lassen. Es gibt Situationen, in denen ich merke, dass mein Fokus auf dem liegt, was mich gerade nervt, auf Sachen, die mich beschäftigen und so allerhand täglichem Kleinkram, der die Sicht auf so viel Schönes versperrt wie eine dichte Nebelsuppe. Wie gut tut es, auch da die Sonne rein zu lassen und sich auf die schönen Ereignisse des Tages fokussieren. Auf die vielen tollen Begegnungen mit lieben Menschen, auf eine produktive Sitzung im Team, bei der im nebenbei auch herzlichst zusammen gelacht wurde, auf die beruflichen Aufgaben, die mir richtig Freude bereiten, auf das positive Feedback im Nebensatz, das leicht untergehen könnte, auf den herrlichen Spaziergang am Wochenende und viele andere gute Erfahrungen, die jeden Tag in reichlichem Maße um die Ecke kommen, aber oftmals viel zu wenig Beachtung finden. Wenn ich sie bewusst wahrnehme, ist auf einmal so mancher trübe Herbsttag auch innerlich nicht mehr so grau und eintönig wie eine Nebelbank, sondern hell und bunt wie das gefärbte Herbstlaub neben den glänzenden Dächern und Kirchturmspitzen in der Morgensonne.

In den letzten Tagen ging das bangen weiter, wie viele Menschen müssen im Heiligen Land noch sterben, bist die Verantwortlichen überall erkennen, dass Krieg niemals eine Lösung ist. Nicht nur in Israel und Palästina, in Russland und der Ukraine sondern in allen Ländern der Welt.

Dazu habe ich in dieser Woche einen Text bekommen, der Fragen aufwirft. Fragen auch an Gott, der die Liebe ist.

Wo ist die Liebe, Gott?

Hörst Du mich?

Hörst Du überhaupt noch zu?

Schaust Du noch hin?

Ich habe eine Friedenstaube gesehen.

Sie findet keinen Landeplatz.

Ich rufe zu Dir, mein Gott, wohin soll all das führen?

Zerrissen bin ich von Ängsten und Sorgen und der lauten Frage:

Wie kann Krieg sein, wenn doch Du die Liebe bist?

Was machst Du mit dieser Dunkelheit,

wenn ein einzelnes Leben nichts mehr wert ist?

Mein Gott, ich verstehe nicht:

Wie bist du drin in dieser Welt?

Ich schreie nach innen, weil es draußen so laut ist, wenn Bomben fallen und die Verzweiflung schreit:

Wo ist die Liebe, Gott?!

Ich will mich klammern an ein Hoffnungsflackern

zwischen den Trümmern und Scherben.

Ich will dran glauben, dass Du mitgehst

und niemand je verlassen ist

Dass jede Hand eine andere hält

und keiner startet einen Krieg.

Gebet um Frieden für die Menschen in Israel und Palästina

Du Gott des Friedens und der Gerechtigkeit!

Du hast den Menschen diese Welt anvertraut in gegenseitiger Sorge und Verantwortung. In deinem Sohn Jesus Christus bist du Mensch geworden, damit dein Reich unter den Menschen Gestalt gewinnen kann und Friede und Gerechtigkeit werde. Mit dem Heiligen Geist ist uns dein Beistand geschenkt, der uns den Weg des Friedens und der Verständigung weist.

Wir sind betroffen über die Eskalation von Terror und Gewalt in dem Land, das wir als Heiliges Land bezeichnen und mit dem wir uns in besonderer Weise als Ursprung unseres Glaubens verbunden fühlen.

Wir denken an die vielen Opfer, die getöteten Kinder, Frauen und Männer in Israel und im Gazastreifen.

Wir bitten dich: Sende deinen Geist, der blinden Hass überwindet, Wege aus der Gewalt zeigt und die Herzen der Menschen öffnet füreinander statt gegeneinander. Bestärke Die Verantwortlichen in Israel und der arabischen Welt, den Weg der Annäherung fortzusetzen und Lösungen für ein friedliches Zusammenleben von Juden, Christen und Muslimen im Heiligen Land zu finden.

Hilf, dass die Gewalt im Nahen Osten nicht zu neuem Antisemitismus führt und wir unseren jüdischen Geschwistern im Glauben in diesen schweren Tagen zur Seite stehen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Es ist Herbst, überall in den Weinbergen hängen Trauben und warten auf die Ernte. Auch an vielen Hauswänden in Franken sind Trauben reif. Aber auch andere Obstsorten an Bäumen sind jetzt reif. Wir dürfen dankbar sein, dass wir genug zu Essen haben. In der vergangen Woche und auch an diesem Sonntag feiern wir in den Orten Erntedank. Ich bin froh, dass es nicht nur an einem Tag gefeiert wird, so sieht man, dass wir eigentlich jeden Tag dankbar sein sollten für unsere Nahrung. Jeden Tag dürfen wir unserem Herrgott dafür danken.

Im Evangelium, das zugegeben auch für mich nicht leicht ist, geht es um einen Gutsherren, der seine Weingärten an Winzer verpachtet hat. Als Pacht fordert er Trauben, die er von seinen Knechten abholen lassen will. Diese werden von den Winzern geschlagen und ermordet. Schließlich schickt er seinen Sohn, um die Pacht einzufordern. Auch dieser wird ermordet. Jesus zeigt mit diesem Gleichnis auf, wie es mit Gott und den Menschen in der gemeinsamen Beziehung geht.

Gott ist im Gleichnis der Gutsherr, die Winzer sind das Volk, das sich Gott auserkoren hat und den Bund immer wieder bricht. Die Knechte sind die Propheten, auf die ja auch nicht immer gehört wurde und denen es auch oft nicht gut ging. Der Sohn ist Jesus, auch er wurde getötet. Jesus fragte die Zuhörer, was der Gutsherr wohl machen wird und sie antworteten, dass sicher andere Winzer eingesetzt werden.

Wo würden wir stehen? Würden wir als Knechte unser Leben einsetzen? Wird auf uns gehört, wenn wir von Gott erzählen? Sind wir dankbar für das, was wir bekommen?

Ich wünsche dir eine gute und fruchtbare Woche.

Thorsten Hueller, Diakon

Es ist früh am Morgen und der Wecker klingelt. Wie verlockend ist es bisweilen sich nochmal umzudrehen, oder zumindest nur noch 5 Minuten liegen zu bleiben, obwohl so einiges ansteht. Da hab ich zugesagt, dass ich dem Nachbarn, jemandem aus meiner Familie oder sonst wem helfe und merke dann am vereinbarten Tag, dass mir das heute aus welchem Grund auch immer so gar nicht rein passt. Und schon steht eine Entscheidung an, wie bei den beiden Söhnen im Sonntagsevangelium, die von ihrem Vater in den Weinberg geschickt werden. Der Eine sagt „Ich hab keine Lust“ und geht trotzdem und der Andere sagt, „er geht“ und bleibt daheim. Was tun? So ehrlich sein, wie der Erste und nicht groß nach einer Ausrede suchen und sagen, dass es mir heute gar nicht passt und vielleicht dann später doch noch erledigen, was ansteht? Oder sagen, „ja, ich mach ja schon“ und dem nicht nachkommen beziehungsweise so lange verbummeln, bis die Sache im Sand verlaufen oder erledigt ist? Je nach Situation wird die Entscheidung unterschiedlich ausfallen. Das ist ganz menschlich. Und trotzdem lohnt es sich, dem Beispiel des ersten Sohnes zu folgen und anzupacken. - Sei es aus dem Wissen heraus, dass sich andere auf mich verlassen und ich mich auch auf sie verlassen können möchte oder deswegen, weil füreinander da sein nicht nur geben, sondern auch reichlich mit guten Erfahrungen beschenkt zu werden bedeutet.

Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.

Das ist eine Aussage.

Petrus macht dieses Glaubenszeugnis, als ihn Jesus gefragt hat, für wen er ihn hält. So wie die anderen Menschen für einen der Propheten oder sonst wen.

Wir ist das heute, für wen halten die Menschen Jesus? Für einen spirituellen Führer, für einen aufrührer wie dasmals manche Pharisäer oder einfach für einen, den es gar nicht gegeben hat?

Für mich ist Jesus nicht nur ein besonderer Mensch, sondern ein Freund, zu dem ich immer kommen kann. Er ist aber auch etwas anders, denn ich kann in ihm Gott erkennen. Ihm nah sein zu können, in der Kommunion oder wenn ich bei einer Prozession die Monstranz mit dem Herrn trage, dann sind wir auf Augenhöhe, er ist mir nah und ich ihm, das sind wunderbare Momente. Aber auch bei einer Anbetung, wenn ich ihm nahe sein kann in der Stille und dann meine Gedanken ohne große Worte ihm hinlegen kann, dann ist Christus ganz für mich da. Dann kann ich sagen, du bist Christus, der Sohn Gottes. Versuche es doch auch mal, ihm nahe zu kommen. Vielleicht auch mit dem Lied: Wer glaubt ist nie allein. Da heißt es in einer Strophe auch: Du bist Christus, der Sohn Gottes.

Lass dich auf diesen Menschgewordenen Sohn Gottes ein, dann ist er nicht irgend ein Prophet, dann ist er für dich Tür zum Leben, und ein wahrer Freund.

Ihre Brandopfer und Schlachtopfer
werden Gefallen auf meinem Altar finden,
denn mein Haus
wird ein Haus des Gebetes für alle Völker genannt werden. (Jes 56,7)

Mein Haus wird ein Haus des Gebetes werden. In den nächsten Wochen werden in vielen Ortschaften die Kirchweih-Feste gefeiert. Wir feiern dann, dass Gott eine Wohnung im Dorf, in der Stadt einfach unter uns hat. Bei uns in der PG gibt es - Gott sei Dank - noch Menschen, die das zu schätzen wissen. Bei uns gibt es noch Gottesdienstbesuch, ob unter der Woche oder am Sonntag. In einem Artikel im Internet hab ich diese Woche gelesen, dass im Osten unseres Landes immer mehr Kirchen von den Bistümern nicht mehr getragen werden können. Bei uns im Bistum Würzburg ist das noch nicht der Fall. In den östlichen Bistümern werden Kirchenbauvereine gegründet, um die Kirchengebäude erhalten zu können und sie auch für andere kulturelle Veranstaltungen nutzen zu können. Aber die Menschen haben erkannt, dass es einen Ort im Ort braucht, um zusammenkommen zu können. Das ist in vielen Orten bei uns in der Gegend auch so. Es gibt keinen Laden, keinen Bäcker, manchmal nicht mal ein Vereinsheim. Also ist die Kirche der einzige Ort, an dem sich die Menschen treffen können.

Kirchen sind aber nicht irgendein Versammlungsort, sie sind das Haus Gottes. Er ist gegenwärtig, im Sakrament, im Wort und vor allem, wenn sich die Gemeinde versammelt. Lass dich von ihm in seinem Haus einladen, sei bei ihm Gast. Sprich dort mit ihm, lass dich von seiner Nähe inspirieren und genieße die Ruhe und momentan die Kühle der Kirche.

Jesus ist mit drei seiner Apostel auf dem Berg. Da wird er verwandelt, sein Gewand wird leuchtend weiß. Es erscheinen Mose und Elia, die größten Propheten des alten Testaments.

Diese Verklärung ist schon ein Vorausblick der Göttlichkeit Jesu.

Petrus ist so erstaunt, dass er es nicht begreifen kann, und möchte Hütten bauen für Jesus und die Propheten. Sein Versuch, das Unbeschreibliche fest zu halten. Wie ist es bei dir? Möchtest du auch manchmal einen schönen Augenblick oder eine Emotion festhalten? Manchmal steht die Welt aber auch still, wenn etwas schreckliches oder etwas wunderschönes geschieht, und wir merken, die Welt um uns dreht sich einfach weiter. Dann möchten wir die Welt festhalten. Ebenso erging es Petrus. Er wollte den Moment festhalten, in dem Jesus seine Göttlichkeit gezeigt hat. Verstehen und darüber reden können die drei Apostel erst nach der Auferstehung. Aber dann mit aller Kraft. Sie verkünden den Auferstandenen, Jesus Christus. Auch wir dürfen ihn verkünden und in die Welt tragen, auch wenn wir ihn nicht immer ganz begreifen und verstehen. Auch wenn wir seinen Göttlichkeit erahnen, ganz verstehen und erfassen werden wir es nie.

Mit dem Himmelreich ist es wie mit…."
Diesen Satz hören wir an diesem Sonntag drei Mal im Evangelium.
Wie mit einem Sämann, wie mit einem Senfkorn und wie mit Sauerteig. Drei völlig
unterschiedliche Gesichtspunkte mit denen Jesus das Himmelreich vergleicht. Wie ist der
Himmel oder besser gesagt, das Reich Gottes für dich?
Ist das Himmelreich nur etwas, das ich für die Zukunft erwarte und mir ersehne, nach meinem
Tod. Oder ist das Reich Gottes schon im Hier und Jetzt spürbar und erlebbar? Was kann ich
dafür tun, dass es erfahrbar wird?
Nimm dir in der neuen Woche ein paar Augenblicke Zeit. Zeit für dich, Zeit für deine
Mitmenschen und Zeit für Gott, dann bricht auch für dich das Reich Gottes an, im Hier und
Jetzt.

Unterkategorien

­